FRANZISKA SARTORIUS

Wie ist es dazu gekommen, dass wir unser Inneres immer seltener nach außen sprechen lassen? Und uns stattdessen eine Maske aus künstlicher Heiterkeit aufsetzen, uns in nichtssagenden Selfie-Inszenierungen mit der Welt verknüpfen, ohne ihr wirklich näherzukommen? Wir jagen äußeren, unerreichbaren Idealen hinterher, retuschieren alles scheinbar Unschöne, Unebene, Eigen- oder Andersartige weg, richten uns nach medialen Vorgaben und deren Idolen – und landen doch in einer bedrückenden Einförmigkeit.
Wir erschöpfen uns in dem Versuch, eine glatte, undurchdringliche Oberfläche zu erschaffen, die nichts mehr von unseren latenten inneren Zuständen preisgibt. Laufen wir vor dem Ungeklärten in uns selbst davon, vor einem echten Kontakt mit der Welt? Ist der Weg zur eigenen Wahrhaftigkeit kaum mehr gangbar geworden? Und warum lässt uns ausgerechnet die Kunst – die doch Reflexion und Verdichtung ermöglichen sollte – gerade in dieser Hinsicht so oft im Stich, indem sie uns nur noch mit äußerlichen Verformungen konfrontiert?
For years, Franziska Sartorius has been dedicated to expressing the threats we sense within ourselves by bringing them outward. In her paintings, she seeks to achieve a form of self-truthfulness through the finest color abrasions and the most delicate rubbings into the canvas.